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Bauen mit Bambus
Diplom-Ingenieur Christoph Tönges
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bauwerke
Konstruktionen von Jörg Stamm

Der gebürtige Drohlshagener Tischler Jörg Stamm ging nach seiner Ausbildung auf Wanderschaft durch Europa - ihn faszinierten Konstruktionen von Treppen, Häusern, Booten und Brücken, aber auch der Reiz, fern von der Heimat als Entwicklungshelfer zu arbeiten.

Sein erstes Umweltprojekt als Entwicklungshelfer war eine Biogasanlage in einem Dorf in Ecuador. Erst in Kolumbien lernte er den Bambus kennen und schätzen. Jörg Stamm ist vor allen Dingen wegen seiner eindrucksvollen Guadua-Brückenkonstruktionen bis zu 52 Metern Spannweite bekannt.

Jörg Stamm
 (102) Jörg Stamm
 
Brücke an der Universidad Tecnológica de Pereira

Im August 2000 veranstaltete er in Kooperation mit der deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ/GIZ) und deren Partneruniversität in Pereira (UTP) einen praktisch-theoretischen Brückenbaulehrgang für Architekten, Ingenieure und Handwerker. Dieses Seminar wurde im September 2000 abgeschlossen und hat gezeigt, dass auch ungeübte Arbeiter einen Bambusträger bereits nach 3 Tagen mit geringem maschinellen Aufwand herstellen können.
Die Brücke ist das erste Bambusbauwerk im Stadtgebiet, welches alle statischen Genehmigungen erhalten hat.

 (103) Brücke an der Universidad Tecnológica de Pereira
 
Restaurant

1999 konstruierte Jörg Stamm ein Restaurant an einem Angelweiher in der Nähe von Popayán.
Das Gebäude fasziniert weniger durch seine äußere Erscheinung als vielmehr durch eine durchdachte Struktur und die fantastische Ausstrahlung des Baumaterials Guadua.

Restaurant
 (104) Restaurant
 
Tragwerksstruktur

Das Tragwerk ist eine Fachwerkkonstruktion mit Stützen bestehend aus jeweils vier Guadua-Stangen und durch die Stützen laufenden Diagonalen. Bei der Gestaltung dieser Tragstruktur wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die einzelnen Elemente möglichst lang bleiben, aber ihre Knicklängen gering.
In den Kreuzungspunkten der Diagonalen laufen die Stäbe aneinander vorbei und werden durch einen Bolzen verbunden - der Bolzen halbiert also die Knicklänge, verringert die Schlankheit und erhöht somit die Tragfähigkeit.

 (105) Tragwerksstruktur
 

Die Betondecken wurden auf Guadua-Rohre gegossen und werden somit von ihnen getragen. Ergebnis ist eine attraktive Deckenuntersicht und eine preiswertere Konstruktion, da auf den wesentlich teureren Baustahl fast ganz verzichtet werden konnte.
Die Wendeltreppe wurde ebenfalls aus Guadua hergestellt. Die Geländer der Treppe und der Emporen wurden mit dem äußerst harten Chonta-Holz ausgefacht.

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Innenansicht
 (106) Innenansicht
 
Scheune Scheune

Anfang 2002 wurde eine Scheune für eine Baumschule in Popayán fertiggestellt.
Das Gebäude ist für die Lagerung von Humusboden bestimmt. LKWs mit kippbarer Ladefläche laden diesen Boden ab, deshalb musste die lichte Höhe der Konstruktion auch entsprechend hoch geplant werden.

 (113) Scheune
 

Die Stützen bestehen aus jeweils 4 Guadua-Paaren, welche biegesteif im Fundament eingespannt sind.
Die Gestalt der Stützen orientiert sich an der natürlichen Wuchsform von Guadua-Halmen.
Durch das weit auskragende Dach wird ein konstruktiver Wetterschutz gewährleistet.

Frontansicht
 (114) Frontansicht
 
Ansicht der Stützen

Das Bauwerk wirkt in seiner Gesamtheit aufgrund seiner organischen Stützenform und seines weit auskragenden Daches sehr leicht und natürlich-dynamisch - man könnte meinen, dass das Dach wie ein Schmetterling davonfliegen wollte...

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 (115) Ansicht der Stützen
 
Kiosk

Von diesem Bauwerkstyp hat Jörg Stamm 16 Stück gebaut, er wird für die verschiedensten Zwecke genutzt: als Sportstätte, als Lagerraum, als Gartenpavillion, als Wetterhütte,...

Kiosk
 (121) Kiosk
 
Innenansicht

Beim Betreten dieses kleinen Gebäudes wird einem schnell bewußt, dass eine Guadua-Konstruktion mehr natürliche Aufenthaltsqualität schaffen kann, als es mit anderen Baumaterialien möglich wäre.

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Bei den drei zuvor vorgestellten Bauwerken wurden die für Jörg Stamms Konstruktionen typischen Anschlüsse: Verbolzen,
Fischmaul,
Stirnversatz und
eingespannte Stütze hergestellt.
 (122) Innenansicht
 
Weitere Guadua-Konstruktionen

Bühnenüberdachung

Im Parque de la Vida in Armenia steht diese Bühne mit einer Überdachung aus Guadua. Armenia gilt als das Zentrum des Guaduas, weshalb im Großraum von Armenia sehr viele Guadua-Konstruktionen vorzufinden sind.

Bedingt durch die hohen Niederschläge im tropischen Raum, aber auch aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung, werden viele Versammlungsorte und Sportstätten überdacht. Das Klima fordert außerdem offene bzw. halboffene Gebäude, um eine angenehme Durchlüftung der Innenräume zu ermöglichen.

Bühnenüberdachung
 (126) Bühnenüberdachung
 
Außenansicht Restaurant

Dieses Bauwerk ist wieder ein gutes Beispiel eines halboffenen Gebäudes, welches sich fast ausschließlich auf die Dachkonstruktion beschränkt.

 (127) Außenansicht
 

Simón Vélez geht sogar so weit, dass er zuerst das Dach entwirft und dann den Rest! Deshalb bezeichnet er sich auch als Dächer-Architekten.

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Innenansicht
 (128) Innenansicht
 
Außenansicht Kirche

Im Zentrum von Pereira hat Simón Vélez diese Kirche aus Guadua erbaut. Das Dach stützt sich auf bogenförmige Guadua-Stützen, welche zugleich gotisch und organisch wirken.
Der Besucher erfährt einen wunderbar leichten Innenraum, der lebhaft aber auch andächtig ist.

 (131) Außenansicht
 

Die Stützen bestehen aus jeweils fünf Guadua-Stangen, die vom Boden bis zur Decke durchgehen. Dieses extreme Emporstreben wird durch Diagonalstäbe ermöglicht, da diese das Ausknicken der Stützen verhindern.

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Innenansicht
 (132) Innenansicht
 
'Lehmhaus' Lehmhaus

Dieses Wohnhaus steht in der Nähe von Pereira, es besitzt ein Guadua-Tragwerk und die Wände wurden mit Lehm ausgefacht und verputzt.

 (136) Lehmhaus
 

Leider wurde der für dieses Gebäude zwingend notwendige konstruktive Wetterschutz nicht berücksichtigt, so dass die Langlebigkeit in Frage gestellt werden muss.

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Teilansicht
 (137) Teilansicht
 
Sozialer Wohnungsbau Sozialer Wohnungsbau

In der Nähe von Armenia ist diese Wohnsiedlung zu finden. Es ist ein Projekt einer internationalen Organisation. Da Bambus ein preiswertes Material mit guten Eigenschaften ist, bietet es sich gerade für den sozialen Wohnungsbau an.

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 (141) Sozialer Wohnungsbau
 
Exkurs:

Auf Einladung des Vitra Design Museums und in Verbindung mit dem französischen Zentrum für angewandte Lehmbauforschung CRATerre hat Simón Vélez ein sehr kostengünstiges Wohnhaus entworfen.
Es bietet auf zwei Stockwerken 60m² Wohnfläche und kostet in Kolumbien nur 5000 US$. Gebaut wurde es im Rahmen eines Workshops in Frankreich.

Innenansicht
 (144) Innenansicht
 
Einfaches Bauen Einfaches Bauen

Diese Wohnhaus nahe Pereira zeigt, dass man mit geringem Aufwand eine Unterkunft schaffen kann. Wand-, Fussboden- und Dachkonstruktion wurden aus Guadua erstellt.
Die Wände sind innenseitig mit Guadua-Matten verschalt, lediglich Fußbodenbelag und Dacheindeckung bestehen aus anderen Materialien.

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 (145) Einfaches Bauen
 
Quellenverzeichnis
Links

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erstellt: 2002 & zuletzt geändert: 2023